Traumatherapie
Fachausbildung
Sicher begleiten.
Auf der Basis epidemiologischer Untersuchungen zu Traumata ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein traumatisierter Klient in die Praxis eines Heilpraktikers bzw. Beraters erscheint, bei 100 Prozent zu skalieren. Insofern ist die Arbeit mit traumatisierten Klienten von großer Relevanz für die tägliche Praxis.
In dieser Fachausbildung erfolgt eine praxisorientierte Einführung in die Grundprinzipien der Traumatherapie bzw. der traumasensiblen Beratung. Durch die theoretischen und praktischen Anteile sind die Teilnehmer danach grundsätzlich befähigt, diverse Verfahren und Werkzeuge im Rahmen der Therapie und Beratung anzuwenden. Die hohen Praxisanteile werden dadurch ermöglicht, dass die Teilnehmer selbst miteinander unter professioneller Begleitung an ihren eigenen Erfahrungen in wechselnden „Rollen“ arbeiten.
Unsere Klienten selbst sind die größten „Lehrmeister“ für uns. Aus diesem Grunde werden in diese Fachausbildung meine praktischen Erfahrungen mit traumatisierten bzw. schwersttraumatisierten Klienten und solchen mit einer DIS (Dissoziative Identitätsstörung) in anonymisierter Form einfließen. Insofern gilt ein großer Dank meinen Klienten. Die Arbeit mit euch hat mich zutiefst bewegt, gefordert und als Therapeut reifen lassen.
Diese Fachausbildung ist Ausdruck meiner inneren Gewissheit und Überzeugung einen kleinen Teilbeitrag zu einer traumasensiblen Haltung in der Gesellschaft leisten zu müssen.
(Bernd Lefarth, Dozent)
Über diesen Kurs
Themenschwerpunkte
- Grundprinzipien der Arbeit mit traumatisierten Klienten
- Dissoziative Identitätsstörung und die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen
- Therapieverlauf
- Praktische Übungen
- Kognitive Arbeit
- Achtsamkeitsübungen
- Einführung in die Hypnosetherapie
- Einführung in die SE-Therapie (Somatic Experiencing Therapy)
- Einführung in die IFS-Therapie (Internal Family Systems Therapy)
- Einführung in EMDR; Eye (Augen) Movement (Bewegung) Desensitization (Desensibilisierung) and Reprocessing (Aufarbeitung)
Da Traumata zu einer Belastung der Psyche, des Nervensystems und des gesamten Körpers führen, ist es von großer Bedeutung im Rahmen der Therapie sowohl Verfahren nach dem Top-down- als auch Bottom-up-Ansatz anzuwenden; eine entsprechende Einführung ist im Laufe der Ausbildung vorgesehen.
Die Teilnehmer lernen
- im Erstkontakt sowohl Grundlagen für ein arbeitsfähiges Bündnis gemeinsam mit dem Klienten zu legen als auch -insbesondere- im Beratungskontext Symptome mit Krankheitswert zu erkennen und verantwortlich zu handeln.
- in einer Stabilisierungsphase die Klienten anzuleiten, mit überflutenden Traumabildern, mit Ängsten, Alpträumen, Selbstverletzungen und suizidalen Impulsen umzugehen.
- in einer Traumaaufarbeitungsphase möglicherweise eine Traumakonfrontation zur Verarbeitung der belastenden Ereignisse zu initiieren, die Anerkennung des Traumas und der gezeigten Reaktionen zu fördern und implizit nach Emotionen und Ressourcen zu suchen, sowie Copingstrategien zu entwickeln.
- in einer Integrationsphase gemeinsam mit dem Klienten die Akzeptanz zu fördern, den Aufbau neuer Lebensperspektiven und der Rückfallvorbeugung zu ermöglichen.
- Angehörige von traumatisierten Menschen im Beratungskontext zu begleiten und im Sinne einer Edukation Wissen zu vermitteln.
Für angehende und bereits praktizierende
- Heilpraktiker
- Heilpraktiker für Psychotherapie
- Psychologische Berater / Coaches
Für weitere Vertreter von beratenden oder psychotherapeutisch arbeitenden Berufen.
- Psychische Stabilität und die Bereitschaft zur Selbsterfahrung
- Du musst bereits an therapeutischen Seminaren an der HPSW, insbesondere der Klientenzentrierten Gesprächsführung und/oder der Kognitiven Verhaltenstherapie teilgenommen haben bzw. über eine adäquate praktische Erfahrung verfügen.